IT als Schlüssel zur zukunftsfähigen Medizin: Medizinische Hochschule Hannover modernisiert IT-Infrastruktur

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist mit rund 10.000 Beschäftigten und 3.000 Studenten der größte Landesbetrieb in Niedersachsen. Das Klinikum der MHH ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung mit überregionalem Einzugsgebiet. An der Hochschule werden Medizin, Zahnmedizin, Biochemie, Biomedizin, Hebammenwissenschaft und Gesundheitswissenschaften unterrichtet. Die Forschungsschwerpunkte sind Transplantations- und Stammzellforschung/Regenerative Medizin, Infektions- und Immunitätsforschung sowie Biomedizinische Technik und Implantatforschung.

Die IT der MHH (MIT) ist die Brückenorganisation der Medizininformatik für Forschung, Lehre, Krankenversorgung und deren Akteure. Die MIT dient sowohl als Dachorganisation für Informationstechnologie der MHH als auch Brücke zum Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik (PLRI) – und bildet das Fundament für den medizinisch-technologischen Fortschritt. Jeweils ein Beirat aus Forschung und Lehre sowie aus der Krankenversorgung unterstützen die Planung und Priorisierung der strategischen Entwicklung und wirken als Multiplikatoren in die Organisation der MHH.

Ausgangslage und Zielsetzung

Medizin ist heute ohne eine umfassende sowie sorgfältig geplante Erhebung und Verarbeitung von Informationen und Daten nicht möglich. So beeinflusst eine adäquate Informationslogistik in Krankenhäusern wesentlich die Qualität der Patientenversorgung. Eine entsprechende Präsentation und systematische Aufbereitung von Bild- und Biosignalbefunden kann z.B. diagnostische und therapeutische Entscheidungen unterstützen. Ebenso ist der Aufbau von Wissensbanken zur Entscheidungsunterstützung des Arztes hilfreich. Die MIT verfolgt deshalb eine langfristige IT-Strategie mit dem Ziel,

• die Krankenversorgung effektiv zu unterstützen,
• Big Data im Rahmen der Forschung regelkonform abzubilden,
• den Einsatz von künstlicher Intelligenz zu etablieren,
• Ausbildung und Wissenstransfer zukunftsweisend zu gestalten,
• die Arbeitgeberattraktivität zu forcieren,
• Zusammenarbeit effizient zu organisieren,
• Datensicherheit zu gewährleisten
• und den Rahmen für wirtschaftliches Handeln zu schaffen.

Die Grundlage für das Erreichen all dieser strategischen Ziele bildet die Realisierung einer sicheren und leistungsstarken Storage-Lösung auf Basis von NetApp.

Realisierung

Das MIT hat gemeinsam mit CANCOM ihre Digitalstrategie im Bereich Datacenter erfolgreich umgesetzt.

Grundlagen für eine zukunftsweisende Speicherinfrastruktur im Rechenzentrum

Bereits vor mehr als einem Jahrzehnt wurde der Hauptspeicher durch die Initiierung von zwei Servern etabliert und gleichzeitig NetApp-Systeme unter der 7-Mode-Architektur betrieben. Aufgrund wachsender Anforderungen wurden später alle kleineren NetApp-Systeme zu einem zentralen Speicher im Cluster-Modus zusammengeführt. Im Jahr 2019 wurde ein NetApp All-Flash-System für das Band-Backup (65 TB E-Series) implementiert, um eine zuverlässige Backup-Lösung bereitzustellen. Während der Pandemie wurde der Speicher auf 6 PB erweitert und in zwei redundanten Clusterverbünden organisiert. Parallel dazu wurde ein Disaster Recovery-Cluster aufgebaut, das in kürzester Zeit hochgefahren werden kann, falls der Hauptspeicher-Cluster ausfallen sollte. Dies sorgt für maximale Sicherheit. Um die Umgebung zu verwalten, sind diverse administrative Tools und Software-Produkte aus der OnCommand-Reihe von NetApp in Verwendung.

MIT reagiert auf neue Anforderungen

Im Jahr 2023 wurden mit CANCOM im Bereich Storage viele Projekte umgesetzt, um einerseits den MHH-eigenen neuen technischen Anforderungen und andererseits den Sicherheitsvorgaben für KRITIS-Einrichtungen gerecht zu werden. Es wurde ein neuer NetApp IP-MetroCluster etabliert, der den alten Fabric MetroCluster bis 2028 ablösen soll, da dieser an seine kapazitive Leistungsgrenze gestoßen war, die eingesetzte Hardware ausgedient hatte und sich die MHH mit einem IP-basierten MetroCluster zukunftssicher aufstellen wollte.

Gleichzeitig wurde der Hauptspeicher Ende 2023 durch ein As-a-Service-Modell (XaaS) ergänzt: NetApp Keystone.

As-a-Service-Modell ermöglicht schnelle und effiziente Prozesse

Mit NetApp Keystone hat die MIT eine Lösung gefunden, mit der keine großen Kapitalinvestitionen nötig sind und das IT-Team entlastet wird. Keystone ist ein flexibles Abonnementmodell für die Nutzung von NetApp Storage-Lösungen und ermöglicht es der MIT, ihre Speicherinfrastruktur effektiv und bedarfsgerecht zu skalieren – und damit den Anforderungen der MHH in kürzester Zeit gerecht zu werden.

Für die Einführung von NetApp Keystone arbeitete die MIT eng mit CANCOM zusammen: So wurde dafür gemeinsam eine nahtlose Datenmigration realisiert – der herausfordernde Prozess verlief unterbrechungsfrei, sodass weder Mitarbeiter noch Patienten etwas davon mitbekamen. Via CANCOM Financial Services wurden der MIT die NetApp-Systeme als Mietobjekte zur Verfügung gestellt. Der Einsatz von Mietobjekten ermöglicht der MIT, die Systeme flexibel, eigenverantwortlich und unabhängig von Herstellervorgaben zu konfigurieren.

“Wir haben uns für das Lösungspaket aufgrund des Zusammenspiels der Skalierung in Verbindung mit der einfachen Usability und der Stabilität entschieden. Der dahinterstehende Lifecycle Services Certified (LSC) für die NetApp Systeme und die damit verbundenen Sicherheitsrichtlinien und Funktionen haben die Entscheidung vereinfacht“, erklärt Niklas Roller, Leitung IT Services Infrastructure, MHH Information Technology.

Lifecycle Services Certified (LSC) bedeutet für die MIT, dass CANCOM 24/7 ihr deutschsprachiger Support-Partner ist. CANCOM verfügt über Know-how in allen für den erfolgreichen Betrieb von Hybrid-IT Infrastrukturen relevanten Bereichen, wobei NetApp Keystone ein sehr wertvoller Baustein ist.

„Die Möglichkeiten einer umfangreichen Third-Party Unterstützung wie durch ProLion, die die Umgebung ausbaufähiger und effizienter machen, wurden vorab erfolgreich getestet und in die Bewertung mit aufgenommen. Die Architektur und der Aufbau der Funktionen der NetApp Systeme bringen weitreichende Entwicklungsmöglichkeiten und Schnittstellen mit sich, sodass einfach neue Projekte aus der Forschung und Lehre sowie Krankenversorgung umgesetzt werden können.“

Resümee und Ausblick

Die MHH arbeitet im Bereich der Speichersysteme bereits langjährig erfolgreich mit den CANCOM-Experten aus Hannover und seinem Partner NetApp zusammen.

Vom Einbau bis zur Inbetriebnahme der Infrastruktur war es ein weiter, aber bisher erfolgreicher Weg. Es konnte eine nahtlose Migration des Hauptspeichers in Größe von knapp 6,5 PB Nettospeicherkapazität durchgeführt werden – und das unbemerkt im Live-Betrieb.

Als Storage-as-a-Service-Lösung bietet NetApp Keystone der MHH maximale Flexibilität. Die MIT hat die Möglichkeit, ihre Speicher-Ressourcen nach Bedarf zu beziehen – und diese Ressourcen unter anderem für die bis Ende 2025 geplanten 4000 virtuellen Arbeitsplätze bereitzustellen. So kann die MHH nachhaltig wachsen, kann aber auch Speichervolumen reduzieren.

Die MIT plant nun den Aufbau eines weiteren externen Rechenzentrums im Jahr 2024, um den KRITIS-Anforderungen und Sicherheitsrichtlinien für einen Maximalversorger zu entsprechen.

Zu Evaluierungs- und Testzwecken wurde bereits die Objektspeicherlösung NetApp StorageGRID implementiert. Die damit gesammelten Erfahrungen sollen genutzt werden, um perspektivisch einen hochkapazitiven und S3-kompatiblen Objektspeicher mittels NetApp StorageGRID zur Verfügung zu stellen, welcher lokal auf mehrere Rechenzentrumsstandorte verteilt sein wird. Die innovative und lösungsorientierte Ausrichtung der MIT und der CANCOM-Experten ist bereits seit Jahren der Garant für die moderne IT-Landschaft der Medizinischen Hochschule Hannover, die hohe Sicherheitsstandards erfüllt und den Weg für zukunftsweisende Forschung, Bildung und Patientenversorgung ebnet.